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Zu Siegen (Sigin) hat Heinrich am 9. Juni 1239 eine Urkunde ausgestellt, welche sich auf seine Rechte in dieser Herrschaft bezieht. Einer von seinen Vasallen, Friedrich von Hain oder Haynichen (Hayen), genannt der Trierer (Trirere), war von ihm mit dem Patronat der Kirche zu Nepphe (Obernetphen, an der Sieg, oberhalb der Stadt Siegen) erblich belehnt. Derselbe hatte auf seinem Eigenthum eine Nonnenzelle, Keppel genannt, (Capella, nördlich von Obernetphen, nicht weit von Hilchenbach), gestiftet. Da er diese ausreichend zu begiften wünschte, so bewog er den Grafen, zu diesem Endzweck die Kirche von Netphen ihm zu überlassen. Ihm willfahrend, verzichtete Heinrich nebst seiner Gemahlin, unter einmütiger Zustimmung aller Erben, auf alle Rechte an jener Kirche, worauf die Betheiligten, der Graf nebst Friedrich und dessen Ehegenossin und Söhnen, die Kirche an den Abt Dietrich von Arnstein übergaben, da die Zelle dem Kloster Arnstein untergeordnet war, so daß, nach dem Abgang des damaligen Pastors, die Kirche von Netphen mit allem Zugehör in das Eigenthum der Schwestern von Capella übergehen sollte. Bei dieser Handlung waren zugegen: Der Arnsteiner Abt Dietrich, der Prior Heinrich von Keppel, Arnold Priester, Wolfram Pastor in Siegen, die Ritter Heinrich von Lurinburg mit dem Beinamen Bucher (Bugchere), Heinrich Mancelard, Otto Vogt in Siegen; ferner die Schöffen: Guntram, Sifrid, Dietrich, auch Gerard Kaplan zu Nassau.

Quelle: F.W.Th.Schliephake: Geschichte von Nassau, Bd.1; Wiesbaden, 1866